Bei der Glas- und Metallverarbeitung stehen Schnittverletzungen an Händen und Unterarmen nach wie vor unangefochten an der Spitze jeder Unfallstatistik. Dabei ermöglichen moderne Materialien – wie sie beispielsweise in uvex textreme cut Schnittschutzshirts verwendet werden – zuverlässigen Schutz gegenüber dem Verletzungsrisiko Nummer 1. Ein Praxisbericht.

Thomas Reiner weiß um die Wahrscheinlichkeit von Schnittverletzungen beim Umgang mit Metall. Er arbeitet als Abteilungsleiter für Sicherheit und Umwelt in einem der Produktionsstandorte von Novelis, dem globalen Marktführer für die Herstellung von Aluminiumerzeugnissen. In seinem Werk werden dünne Aluminiumbänder durch Kaltwalzen und Aufwickeln zu Coils verarbeitet, aus denen zum Beispiel Getränkedosen gefertigt werden können. Bei der Behebung von Produktionsstörungen und durch Probenentnahme in der Qualitätssicherung kommt der einzelne Mitarbeiter in direkten Kontakt mit den scharfen Aluminiumkanten. Schnittschutz ist dabei unentbehrlich und die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter hat bei Novelis höchste Priorität. Um das erklärte Ziel von „Null Unfällen“ sicherzustellen, investiert das Unternehmen umfangreich in Sicherheits- und Schutzmaßnahmen. Herr Reiner hebt besonders die Gefahr von zurückschnellenden Bandkanten und daraus entstehenden Schnittverletzungen im Unterarmbereich hervor. Die daraus abgeleitete Notwendigkeit eines Schutzes, der fest mit dem Shirt verbunden ist, war der Anlass für die Entwicklung uvex textreme cut (Abbildung 1).

Abbildung 1: uvex textreme cut Modelle

Millionenfach bewährt ist die von uvex safety gloves entwickelte Bamboo-TwinFlex®-Technologie für uvex Schnittschutzhandschuhe. Hier sorgen schnittfeste Glasfasern und abriebfestes Polyamid an der Außenseite für Schnittschutz der Kategorie 5 – die höchste Schnittschutzstufe –, während weiches Bambus-Garn und widerstandsfähiges Dyneema® optimale Klimaregulation und Tragekomfort ermöglichen. uvex safety textiles hat diese bewährte Technologie auf Schnittschutzshirts und -hemden übertragen: Hier wird das Rumpfmaterial aus Baumwoll- oder Funktionsfasern mit Ärmeln aus Bamboo-TwinFlex®-Material in anwendungsspezifischen Längen kombiniert. Gerade in den Sommermonaten wird die kühlende Eigenschaft des Bambus-Garns im Schnittschutzmaterial von den Trägern als äußerst angenehm beschrieben.

Woran wird die Schnittfestigkeit gemessen?

Die Schnittfestigkeit wird in Anlehnung an DIN EN 388 für Schutzhandschuhe getestet. Da für den Bekleidungsbereich noch keine Norm vorliegt, handelt es sich bei den Modellen jedoch nicht um zertifizierte persönliche Schutzausrüstung (PSA). Dennoch werden Bekleidungsprodukte auch international mit dieser Norm getestet. Grundlage für die Prüfung sind zwei Proben, die diagonal vom Fadenlauf des Materials geschnitten und an jeweils drei Stellen getestet werden. Bei der Prüfung wird ein rotierendes Rundmesser mit konstanter Kraft von fünf Newton und konstanter Geschwindigkeit so lange hin- und herbewegt, bis das Messer die Probe durchtrennt und die leitfähige Unterschicht erreicht hat. Dabei wird die Anzahl der Zyklen zum Durchschneiden des Materials gezählt und im Verhältnis zum Testmaterial ausgewertet. Je höher der Schnittindex desto höher die Schnittfestigkeitsstufe.

Schnittschutz und Waschbeständigkeit?

Auch nach 40 Wäschen bei 60°C (Haushaltswäsche, Tumblertrocknung, 1 Punkt) liegt die Schnittfestigkeit noch zu 100 Prozent über den Anforderungen der höchsten Schnittfestigkeitsstufe (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2: Gegenüberstellung der Anforderungen an EN 388 und Performance Schnittschutzmaterial (uvex safety textiles, 2015)
Abbildung 2: Gegenüberstellung der Anforderungen an EN 388 und Performance Schnittschutzmaterial (uvex safety textiles, 2015)

Zur Veranschaulichung zeigt Abbildung 3 die Proben, die nach 40 Wäschen bei 60°C getestet wurden. Beide Stoffstücke sind hier im gedehnten Zustand abgebildet, um die Einschnitte deutlich sichtbar zu machen. Das Testergebnis liegt bei einem Indexwert von 41 – das entspricht mehr als doppelt so vielen Schnittzyklen im Test wie die Norm für die höchste Schnittschutzstufe im Neuzustand vorgibt.

Drei der fünf uvex textreme cut Modelle sind wäschereigeeignet und nach dem industriellen Waschverfahren DIN EN ISO 15797 getestet worden. Aus diesen und weiteren Waschtests konnte das Krumpfverhalten der Einzelkomponenten bestimmt und die Schnittschutzmodelle konstruktiv optimiert werden. Durch ergonomische Gestaltung erreichen die neuen uvex textreme cut Modelle höchste Schnittfestigkeit bei maximaler Bewegungsfreiheit.

Thomas Reiner ist zufrieden. Nach Einführung der Schnittschutzshirts gibt es keine Schnittverletzungen mehr in seinem Werk. Zudem schildert er eine sehr hohe Trageakzeptanz bei seinen Mitarbeiter, eine „echte Erfolgsstory“, bei der Schutzbekleidung freiwillig getragen wird.

 

Quellen:
– Reiner, T. (30. April 2015). Abteilungsleiter Sicherheit & Umwelt. (S. Lemnitzer, Interviewer)

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