Was hält ein Sicherheitsschuh aus? Wie genau sind die Anforderungen an Sicherheitsschuhe? Und wie nah am praktischen Arbeitsleben sind die Testverfahren aus der Fußschutznorm?

Im Rahmen unserer Videoserie „Eine Frage der Sicherheit“ beantworten wir diese Fragen und erklären, wie sicher Ihre Zehen in Ihren Arbeitsschuhen sind.

Sicherheitsschuhe vs. Gabelstapler: wie stabil ist Ihr Fußschutz?

Unsere Füße sind im Arbeitsleben einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt:

  • Stolpern
  • Umknicken
  • Ausrutschen
  • Einquetschen
  • Überroll-Unfälle mit Fahrzeugen
  • Verletzungen durch herabfallende Gegenstände

Die Liste der Gefahren lässt sich beliebig erweitern. Moderne Sicherheitsschuhe bewahren uns vor schlimmen Konsequenzen dieser vielfältigen Gefährdungen.

Was sagt die DIN EN ISO 20345 über Tests von Sicherheitsschuhen?

Die Fußschutznorm EN ISO 20345:2011 beschreibt zum Thema Zehenschutzkappe zwei Testverfahren: Jeder Sicherheitsschuh muss einen Fall- und einen Drucktest bestehen – egal ob SB, S1, S1 P, S2, S3, S4 oder S5.

uvex Mitarbeiter mit verschiedenen uvex Sicherheitsschuhen und Sicherheitsstiefeln vor dem Sicherheitstest mit dem Gabelstapler

Unsere Sicherheitsschuhe vor dem Test mit dem Gabelstapler

So funktioniert der Falltest der Sicherheitsschuhe

Im Falltest muss die Zehenschutzkappe einer Krafteinwirkung von 200 Joule standhalten.
Zur Veranschaulichung: 200 Joule entsprechen dem Gewicht eines ungefüllten Blockziegels, der aus einem Meter Höhe auf den Schuh fällt.

Diese Ziegel mit den Maßen 37 x 24 x 24 Zentimeter verwenden Maurer üblicherweise. Sie sehen, wie sehr sich dieser Test an realen Arbeitsbedingungen orientiert. Während des Tests muss die Resthöhe unter der Kappe groß genug sein, damit unsere Zehen keinen Schaden nehmen.

Das passiert mit dem Sicherheitsschuh beim Drucktest

Im Drucktest muss die Zehenschutzkappe der Sicherheitsschuhe einem Druck von 15 Kilonewton widerstehen.

15 Kilonewton entsprechen 1.500 Kilogramm, dem Gewicht eines 3er BMW mitsamt Fahrer. Wie beim Falltest auch, wird hier eine bestimmte Resthöhe erwartet.

Bei der Messung der verbleibenden Resthöhe hilft uns ein Plastilin-Zylinder, der sich bei Krafteinwirkung dauerhaft verformt.

uvex Mitarbeiter legt einen Plastilinzylinder für den Drucktest unter die Zehenkappe eines aufgeschnittenen uvex Sicherheitsschuhs

Dieser Plastilin-Zylinder wird in dem präparierten Sicherheitsschuh platziert.

Nur wenn der Zylinder nach den Tests noch eine ausreichende Höhe aufweist, können wir sicher sein, dass unsere Zehen den Versuchsaufbau heil überstanden hätten.

Bei Schuhgröße 42 muss der Zylinder noch mindestens 14 Millimeter hoch sein.

Übrigens: Sicherheitsschuhe dürfen erst nach einer erfolgreichen Baumusterprüfung durch eine notifizierte Stelle in den Verkehr gebracht werden.

uvex Sicherheitsschuhe im Test

Trotz anschaulicher Vergleiche sind diese Arbeitsschuh-Tests nach Norm EN ISO 20345 insgesamt sehr abstrakt.

Wir möchten den Norm-Test leicht verständlich nachstellen. Dafür überrollen wir in einer typischen industriellen Arbeitsumgebung unsere Arbeitsschutzschuhe mit einem Gabelstapler.

Der Unterschied zur Normprüfung: Beim Überrollen von Arbeitssicherheitsschuhen mit einem Fahrzeug muss der Fußschutz nicht nur Belastung von oben verkraften.

Der Überrolltest zeigt vor allem die extreme Krafteinwirkung von der Seite. Eine ernstzunehmende Herausforderung für jeden Sicherheitsschuh!

Gabelstapler mit Ladung und einem Gesamtgewicht von 4,25 Tonnen für den Drucktest der Sicherheitsschuhe

Um die Vorgaben der Norm plakativ darzustellen, verwenden wir einen Gabelstapler, der häufig in industriellem Umfeld verwendet wird. Gesamtgewicht (inkl. Ladung auf der Gabel): 4,25 Tonnen

So testen wir unsere Sicherheitsschuhe in dem Video

  • Gabelstapler mit zusätzlicher Last auf der Gabel – Gesamtgewicht: 4,25 Tonnen
  • Last auf einem Reifen der Vorderachse: 1,5 Tonnen (aufgrund asymmetrischer Gewichtsverteilung) – entspricht also exakt den Anforderungen an Sicherheitsschuhe aus der Fußschutz-Norm
  • Testobjekt: Sicherheitsstiefel uvex 2 S3 – in der Mitte des Fußbereichs aufgeschnitten. So können wir unser Prüfhilfsmittel perfekt in Position bringen
  • Überfahren der Zehenschutzkappe mit dem Stapler in Schrittgeschwindigkeit
Plastilinzylinder unter der Zehenschutzkappe des für den Drucktest aufgeschnittenen uvex 2 S3 Sicherheitsstiefels

So wird der Plastilin-Zylinder unter der Kappe platziert

Wenn wir danach an dem Plastilin-Zylinder unter der Zehenschutzkappe eine Resthöhe von mindestens 14 Millimeter messen, gilt der Test als erfolgreich bestanden (analog zur Norm).

Bei unserem Versuchsaufbau messen wir am Plastilin-Zylinder nach dem Überrollen eine verbleibende Resthöhe von 19,55 Millimetern. Dieser Wert liegt 30 Prozent über dem, was die Norm fordert!

Gabelstaplerreifen überrollt die mit dem Plastilin-Zylinder präparierte Zehenkappe des uvex Sicherheitsstiefels.
Messung der Resthöhe des Plastilin-Zylinders nach dem Drucktest

Der Plastilin-Zylinder aus dem Schuh muss eine Resthöhe von mindestens 14 Millimeter vorweisen, um der Norm gerecht zu werden. In unserem Test hat er eine Resthöhe von 19,55 Millimeter – er liegt damit 30 Prozent über dem, was die Norm fordert!

Der Test mit dem Gabelstapler zeigt, dass unsere Testschuhe die seitliche Belastung mit einer komfortablen Sicherheitsreserve überstanden haben.

Und das obwohl die Anforderungen an die Sicherheitsschuhe in unserem Experiment über die Normvorgaben hinausgehen.

Wir verwenden in all unseren Sicherheitsschuhen Zehenschutzkappen, die ähnliche Test-Werte aufweisen.

Damit haben wir bewiesen: Mit Schuhen von uvex sind Sie stets auf der sicheren Seite! Ihre Zehen sind jederzeit perfekt geschützt!

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