Sowohl in der Industrie als auch in der Landwirtschaft und in vielen anderen Gewerben wird mit großen Maschinen und verschiedensten Werkzeugen gearbeitet, die Materialien oder Werkstücke effektiv bearbeiten, aber auch Verletzungspotenzial bieten. Die Arbeitsunfall-Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung von 2022 hat gezielt untersucht, welche Werkzeuge und Maschinen an den Arbeitsunfällen beteiligt und was die häufigsten Unfallursachen in diesem Bereich waren. Wir haben in diesem Blogartikel die interessantesten Daten aus der Statistik für Sie zusammengefasst, geordnet nach der Art der Werkzeuge und Maschinen. In der Statistik werden abhängige Beschäftigte und Arbeitgeber:innen zusammengenommen betrachtet.  

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Verteilung von Betriebs- und Wegeunfällen auf verschiedene Branchen, auf Geschlecht und Alter sowie auf Saisonalitäten bekommen möchten, lesen Sie unseren Artikel Arbeitsunfälle in Deutschland – Fakten und Zahlen von 2022. Interessieren Sie sich dafür, welche Körperteile bei Arbeitsunfällen aus dem Jahr 2022 am häufigsten verletzt waren, entdecken Sie unseren Artikel „Welche Körperteile sind bei Arbeitsunfällen am häufigsten von Verletzungen betroffen? – Fakten aus 2022“. Da die im September 2023 veröffentlichte Statistik der DGUV nur die meldepflichtigen und tatsächlich der Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse gemeldeten Arbeitsunfälle untersuchen konnte, sind die realen Unfallzahlen aus dem Jahr 2022 möglicherweise noch höher

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Arbeitsunfälle an Maschinen und Werkzeugen – Überblick

Betrachtet man die gemeldeten Zahlen von Unfällen durch Maschinen oder Werkzeuge, haben diese Unfallursachen einen signifikanten Anteil. Mit 51,9 % passieren die meisten Arbeitsunfälle mit handgeführten Werkzeugen ohne Kraftantrieb. Etwas weniger als halb so viele Unfälle geschehen durch stationäre Maschinen und Ausrüstungen (22,9 %), gefolgt von den handgeführten und kraftbetriebenen Werkzeugen mit 18,2 %. Betrachtet man die neuen Unfallrenten und die Zahl der tödlich ausgehenden Unfälle damit in Zusammenhang, wird klar: Auch wenn ein großer Anteil der Unfälle bei den Handwerkzeugen liegt, haben doch die tragbaren und die stationären Maschinen das größte Gefährdungspotenzial und Verletzungsrisiko, da die neuen Unfallrenten und die Todesfolgen bei ihnen am höchsten sind: Die Unfälle mit ortsfesten Maschinen und Ausrüstungen machen 50,9 % der Neuverrentungen und 48,1 % der tödlichen Unfälle aus, während es bei den ortsveränderlichen, gefährlichen Maschinen und Ausrüstungen 16,2 % Neuverrentungen und 44,4 % Todesfälle sind. Dabei übertreffen die Neuverrentungen aufgrund von Arbeitsunfällen mit handgeführten, kraftbetriebenen Werkzeugen (19,2 %) die Unfälle mit tragbaren Maschinen (16,2 %). 

DGUV-Statistik zu Arbeitsunfällen mit nicht kraftbetriebenen Handwerkzeugen 

Schauen wir uns die Unfälle durch nicht elektrisch betriebene Handwerkzeuge an, die insgesamt gut die Hälfte aller Arbeitsunfälle mit Maschinen und Werkzeugen ausmachen, wird schnell klar: Das Hauptproblem mit 57,6 % der gemeldeten Unfälle sind Schneidewerkzeuge wie Messer, Kochmesser und Cutter. Mit großem Abstand, aber dennoch signifikant, folgen Hammer, Steinschlägel sowie Steinspalthammer mit 12,9 % sowie sonstige Werkzeuge mit 14,6 %. Überraschenderweise gibt es im Vergleich zu den drei erwähnten Kategorien nur wenige Arbeitsunfälle durch Verletzungen mit Baum-, Hecken- oder Drahtscheren, Brechstangen, Gesteinsbohrern, und Handsägen.  

Anhand der Anzahl der neuen Unfallverrentungen ist abzuschätzen, wie schwerwiegend die Unfall-Verletzungen ausgefallen sind: Hier stechen ganz eindeutig wieder die Schneidewerkzeuge mit 35,3 % und sonstige Werkzeuge mit 24,4 % hervor. In Bezug auf die Branchen ereignen sich die meisten Arbeitssicherheitsausfälle in der Industrie (48,3 %), auf Baustellen, auf dem Bau, in Steinbrüchen und im Tagebau (zusammen 21,5 %), im Dienstleistungsbereich, in Unterhaltungs- und Freizeiteinrichtungen sowie bei Bürotätigkeiten (zusammen 21,8 %).  

Statistik zu Arbeitsunfällen mit kraftbetriebenen Handwerkzeugen 

Bei den kraftbetriebenen Handwerkzeugen sind es vor allem drei Gruppen, die viele Arbeitsunfälle verursachen: 

  1. Sonstige Werkzeuge (zu keiner übrigen Kategorie zuzuordnen) mit 31,7 % 
  2. Winkelschleifer, Flex, Trennschleifmaschinen mit 26,1 % 
  3. Handbohrmaschinen mit 14,1 % 

Bei den Gruppen eins und zwei sind auch die Unfallverrentungszahlen entsprechend hoch (30,4 und 12,2 %). Besonders herausragend ist die Anzahl der Neuverrentungen nach Verletzungen durch die Kreissäge mit 34,3 %, obwohl die Anzahl der Unfälle mit 7,6 % relativ gering ist.  

Die von der DGUV-Statistik erhobenen Arbeitsunfälle mit kraftbetriebenen Handwerkzeugen ereigneten sich 2022 fast ausschließlich im gewerblichen Bereich und auf Baustellen. Bei 85 % der Unfälle mit kraftbetriebenen Handwerkzeugen war das Problem, dass der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin die Kontrolle über das Werkzeug oder das zu bearbeitende Material verlor. Daraus lässt sich ableiten, dass manche Arbeitsunfälle an der Bohrmaschine sowie an den übrigen genannten Werkzeugen damit zusammenhängen, dass die arbeitende Person in der Bedienung nicht ausreichend geübt oder unter Umständen unaufmerksam war. 

Arbeitssicherheit mit tragbaren Maschinen 

In Bezug auf die Arbeitssicherheit an tragbaren Maschinen ist besonders auf  

  1. Maschinen zur Rohstoffgewinnung und für Erdarbeiten 
  2. Maschinen der Landwirtschaft und Bodenbearbeitung  

zu achten, die bei 61,1 % beziehungsweise 17,8 % der Unfälle involviert sind. Besonderes Gefahrenpotenzial bergen dabei in der Rohstoffgewinnung und bei den Erdarbeiten: 

  1. Maschinen für die Erdbewegung (27,6 % der Unfälle) 
  2. Rüttler (8,1 %)  
  3. Vorrichtungen für Sondierungs- und Bohrarbeiten (7,3 %). 

Bei den Landwirtschafts- und Bodenbearbeitungsmaschinen sorgen folgende Maschinen für die meisten Unfallverletzungen: 

  1. Mähmaschinen, Rasen- und Gestrüppmäher (7,2 % der Arbeitsunfälle) 
  2. Gezogene Landmaschinen (5,1 %) 
  3. Ackerschlepper und Traktoren (3,9 %). 

Proportional zur Unfallhäufigkeit führen die Maschinen zur Rohstoffgewinnung sowie die Erdarbeitsmaschinen und die Landwirtschafts- sowie Bodenbearbeitungsmaschinen zu den schwerwiegendsten Verletzungen, was man an dem Anteil der Neuverrentungen (69,1 % und 13,8 %) ablesen kann. Alle Unfälle mit Todesfolge dieser Kategorie sind auf Erdbewegungsmaschinen zurückzuführen.  

Arbeitsunfälle mit stationären Maschinen 

Die meisten Unfälle in dieser Kategorie treten mit folgenden stationären Maschinen auf: 

  1. Werkzeugmaschinen (51,8 %) wie Hobel, Fräsen, Schleifen, Sägen 
  2. Maschinen zur Materialverformung (12,7 %) wie Pressen, Walzen, Extruder 
  3. mechanische, chemische und thermische Maschinen zur Materialverarbeitung (10,9 %)

In Bezug auf die Arbeitsumgebung ereigneten sich 74 % der Arbeitsunfälle in der Produktion und in Werkstätten – und nur 8 % auf Baustellen. Die Zahlen der neuen Unfallrenten verhalten sich proportional zu den drei genannten Kategorien von gefährlichen Maschinen. Ebenso sind die meisten Todesfälle auf diese drei Kategorien zurückzuführen. Allerdings ist ihre Verteilung in umgekehrter Richtung: Am meisten Todesfälle gab es in Zusammenhang mit  

  1. Materialverarbeitungsmaschinen (30,8 %) 
  2. Materialverformungsmaschinen (23,1 %) 
  3. Werkzeugmaschinen (15,4 %) 

In der konkreten Maschinen-Auswahl der DGUV-Statistik ereigneten sich die meisten Arbeitsunfälle mit 

  • sonstigen Maschinen (47,1 %) 
  • Schneidemaschinen, Hebelscheren, Papierschneidemaschinen (12,4 %) 
  • Kreissägen (8,3 %) 
  • Gewinde- und Drehmesserschneidekopf (4,2 %)

Wie kann ich Arbeitsunfällen mit den genannten Werkzeugen und Maschinen vermeiden?

Gerade weil im Zusammenspiel mit Maschinen und Werkzeugen Unfälle keine Seltenheit sind, sollte alles unternommen werden, um Arbeitsunfälle zu vermeiden. Dabei ist es möglich, auf verschiedenen Ebenen Maßnahmen zur Prävention im Unternehmen durchzuführen: 

Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen für mehr Sicherheit 

Um Unfälle wirkungsvoll zu vermeiden, müssen sich vor allem die Beschäftigten selbst über die Gefahren und die Arbeitsschutz-Richtlinien an ihrem Arbeitsplatz bewusst sein. Dafür sollten regelmäßige Unterweisungen durch den oder die Sicherheitsbeauftragte:n des Unternehmens durchgeführt werden. 

Gute Ausstattung der Mitarbeiter:innen 

Ein wichtiger Teil des Arbeitsschutzes in der Industrie und in anderen Branchen ist das Tragen der für den eigenen Arbeitsbereich geeigneten persönlichen Schutzausrüstung (geht aus der Gefährdungsbeurteilung hervor). Dadurch können Risiken und Unfallverletzungen abgeschwächt oder sogar vermieden werden, indem Kopf, Gesicht, Hände, Füße und im Fall von Ganzkörperanzügen der ganze Körper geschützt werden. uvex bietet Ihnen hochwertige persönliche Schutzausrüstung an, die den jeweiligen gesetzlichen Vorschriften folgt, zertifiziert ist und sich im Fall von Schutzbrillen mit Sehstärke, Gehörschutzotoplastiken, orthopädischen Schuhzurichtungen von uvex medicare und Bildschirmbrillen ganz genau auf Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen lässt.  

Fundierte Schulung der Mitarbeiter:innen an den Maschinen und Werkzeugen 

Das A und O, um Maschinen und Werkzeuge sicher zu bedienen und Arbeitsunfälle daran zu vermeiden, ist eine fundierte und begleitete Einweisung neuer Arbeitnehmer:innen an der Maschine durch erfahrene Kolleg:innen. Dabei lohnt es sich, den oder die neue Mitarbeiter:in beim Einüben der Arbeit an der Maschine so lange zu begleiten, bis die Arbeit sicher und geübt von der Hand geht.  

Neben der richtigen Bedienung sollten bei der Einweisung besonders die im Gefahrenfall zu treffenden Sicherheitsmaßnahmen und -richtlinien, das Verhalten im Notfall und die Schutzeinrichtungen der Maschinen thematisiert werden. Dabei sollte betont werden, wie wichtig gerade die Schutzeinrichtungen wie Abdeckungen oder der Stillstand der Anlage beim Überqueren einer Sicherheitsschranke oder beim Eintritt in die Schutzzone für die eigene Arbeitssicherheit sind. Um sicherzugehen, dass die Schutzeinrichtungen jederzeit in Betrieb sind, sollte der oder die Sicherheitsbeauftragte diese regelmäßig überprüfen, um Manipulationen daran zu entdecken und schnellstmöglich zu beseitigen.  

Wohlergehen der Mitarbeiter:innen 

Möglicherweise sind der Kontrollverlust über die Maschine oder das Werkstück in manchen Fällen auch auf Ablenkung oder mangelnde Aufmerksamkeit der Mitarbeiter:innen zurückzuführen. Das kann unter anderem an Übermüdung oder Überarbeitung liegen. Um die Arbeitssicherheit an rotierenden sowie anderen Maschinen zu erhöhen, sollten Ihre Mitarbeiter:innen daher bei guter Gesundheit und so ausgelastet sein, dass sie ihre Tätigkeit gut ausführen können.  

Regelmäßige Wartung der Maschinen und Anlagen 

Um eine optimale und zuverlässige Funktionsweise der Maschinen zu gewährleisten und Mängel rechtzeitig zu bemerken, sind eine regelmäßige Wartung gemäß der Maschinenrichtlinien und zügige Reparatur unerlässlich. Dadurch kann die Gefahr von Arbeitsunfällen aufgrund von Maschinenfehlern oder -versagen verringert werden.

uvex unterstützt Sie dabei, Ihre Mitarbeiter:innen vor schweren Verletzungen bei Arbeitsunfällen zu schützen, und steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite! Haben Sie Fragen zu unserer PSA oder möchten persönlich beraten werden, wenden Sie sich gerne über das Kontaktformular, telefonisch (+49 800 66 44 893) oder per Mail (safety@uvex.de) an uns. 

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