Claudia

Breit

im Porträt: Persönliche Einblicke, tiefgründiges Interview und ihre Top 3 uvex PSA-Produkte

Beruf:Jägerin

Bei Instagram bekannt als:@hunting.tales

Claudia

Breit

im Porträt: Persönliche Einblicke, tiefgründiges Interview und ihre Top 3 uvex PSA-Produkte

Beruf:Jägerin

Bei Instagram bekannt als:@hunting.tales

Das liebe ich an meinem Job:

Im Einklang mit der Natur sein, den Wind auf der Haut spüren, Sonne oder Regen im Gesicht, allein für mich zu sein, maximal mit meinem Hund an der Seite durchs Revier zu streifen.

Das mag ich nicht an meinem Job:

Verkehrsunfälle, das heißt Wildtiere zu erlösen. Ebenso gefällt mir nicht die fehlende Aufklärung und vorschnelle Verurteilung von Jägern ohne sich überhaupt darüber informiert zu haben.

Interview

Interview

Interview

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Wer ist schwerer zu durchschauen, Menschen oder Tiere?

Claudia Breit: (lacht) Das ist eine geile Frage. Ich würde tatsächlich sagen Menschen. Weil Tiere dir nichts vorspielen können, die wollen dich nicht aktiv täuschen.

Du kannst das beantworten, weil du Jägerin und Psychologin bist, somit mit Menschen und mit Tieren zu tun hast. Warum aber passt das trotzdem gut zusammen?

Claudia Breit: Weil Psychologie überall passt, wo Menschen sind. Das ist tatsächlich eine sehr trockene Antwort, aber eben der Hauptgrund. Und Jäger sind Menschen.

Du arbeitest mit diesen Menschen, indem du mentale Trainings für das Schießen anbietest. Verrätst du uns deine Methoden?

Claudia Breit: Es geht um mentale Abläufe. Es ist mehr so eine Systemüberschreibung, weil es nicht mehr in unserer Natur liegt, aktiv zu töten. Das Schlimmste, was die Leute heutzutage töten, ist vielleicht mal eine Spinne oder eine Fliege. Wieder zurück zu einem Ursprung zu kommen, wo es darum geht, ein Tier zu töten, wenn man Fleisch essen möchte. Heutzutage eben mit einer Waffe, die eine Explosion vor unserem Gesicht stattfinden lässt. Das ist etwas, was den Körper und die Psyche natürlich beeinträchtigt. Dazu kommt der Druck: Du bist hier in der Situation, ein Tier zu töten – wenn du einen Fehler machst, hast du ein großes Problem bis hin zur Gefährdung des Lebens eines anderen Menschen. Darum gilt es, das System zu überschreiben: weg von natürlichen Schutzmechanismen hin zur absoluten Kontrolle.

Du kennst ja offenbar Theorie und Praxis: Was geht denn in deinem Kopf vor während eines Schusses? Bist du – als Profi - aufgeregt?

Claudia Breit: Ich bin super aufgeregt! Nicht so sehr, dass ich gar nichts mehr machen kann, aber die Aufregung hilft in dem Moment. Aufregung wird ganz oft als etwas schlechtes angesehen: weil ich zittere, ich atme schnell, mein Herz klopft. Aber eigentlich ist Aufregung etwas Gutes, weil sie dazu beiträgt, dass ich in dem Moment, in dem es darauf ankommt, meine Höchstleistung abrufe.

Im Moment eines Schusses, wenn ich ein Tier töten möchte, muss ich alle meine Ressourcen aktivieren, die ich habe – und dazu kann ich die Aufregung gut nutzen. Ich bin kein Freund davon, sie wegzutrainieren, sondern sie zu nutzen.

Und trotzdem sagst du, dass du den Moment des Schusses nicht magst.Warum jagst du?

Claudia Breit: Weil jagen zu 99,9% mehr ist, als ein Tier zu erlegen. Das große Problem ist, der Fokus liegt immer nur auf dem Erlegen. Es heißt zumeist „der Jäger tötet“. Und nicht „der Jäger pflanzt Bäume an, der Jäger baut Kanzeln,
der Jäger pflegt das Revier.“ Es ist das ganze Konstrukt Jagd, was ich mag. Und in letzter Konsequenz gehört der Schuss eben auch dazu. Aber wir haben verschiedene motivatorische Faktoren bei Jägern.

Und warum braucht es generell Jäger?

Claudia Breit: Weil die Natur in Deutschland keine Natur mehr ist. Wir leben seit langer Zeit in einer Kulturlandschaft, worum sich das ganze Ökosystem anpassen muss. Es gibt keine Wiesen mehr, es sind alles Felder und landwirtschaftlich genutzte Flächen, damit wir Dinge anbauen können. Und die Tierwelt kann dann natürlich aus den Fugen geraten. Als Jäger ist es die Pflicht zu sagen, ich manage das Ganze so, weil sich die Natur leider kaum noch selbst regulieren kann.

Was sind denn Gefahren bei deiner Arbeit? Vor dem Schuss, währenddessen und danach?

Claudia Breit: Ich baue Ansitzeinrichtungen, klassisch mit Holz, Hammer, Nagel oder auch Kettensäge. Da kann man sich auf den Finger hauen oder auch größere Wunden verursachen. Dazu kommt die Waldpflege, also die Möglichkeit zu schaffen, überhaupt jagen zu können. Man schneidet Äste oder legt Wildäcker für die Tiere an, wo es dann so fast schon ein bisschen in Richtung landwirtschaftliche Arbeit geht: Eine Wiese umzupflügen oder wenn jetzt die Wildschweine auf einer Wiese waren, dass man da die Löcher wieder zumacht. Dabei benutze ich klassisches Werkzeug und könnte mich verletzen.

Welche Schutzausrüstung trägst du dabei?

Claudia Breit: Wir müssen uns an die Unfallverhütungsvorschrift der Jagd halten.
Das heißt zum Beispiel, dass ich meine Kettensäge nur benutzen darf, wenn ich eine Schnittschutzhose anhabe. Ich trage die uvex phynomic XG Schutzhandschuhe bei allen Holzarbeiten oder wenn ich Steine tragen muss. Von uvex habe ich zudem die Handschuhe HexArmor HexBlue™ 2132CYT, die man zum Schießen anzieht. Jäger schießen zwar nicht oft mit Handschuhen, ich empfehle aber immer, auch mal mit Handschuhen zu trainieren, um sich auf verschiedene Situationen vorzubereiten. Im Winter, wenn es kalt ist, zum Beispiel.

Damit wären wir beim Schuss angelangt. Da spielt Gehörschutz vermutlich eine große Rolle?

Claudia Breit: Wir haben in Deutschland das große Glück, dass wir mit Schalldämpfern jagen dürfen. Das heißt, auf der Jagd selbst trage ich keinen Gehörschutz, weil ich die Umgebungsgeräusche hören möchte. Aber im Training auf geschlossenen Schießanlagen ist Gehörschutz natürlich extrem wichtig. Da nutze ich am liebsten den uvex aXess one, einen aktiven Gehörschutz, damit ich mich nebenbei noch unterhalten kann. Beim Flintenschießen ist vorgeschrieben, mit Cappy, Brille und Gehörschutz zu schießen. Da trage ich lieber Gehörschutzstöpsel, weil wenn ich sehr ambitioniert in den Anschlag gehe, verrutscht mir der Kapselgehörschutz. Als Brille nutze ich die uvex apache spec.

Ok, und nach dem Schuss?

Claudia Breit: Wenn ich ein Tier mitnehme, dann sind Handschuhe extrem wichtig. Und übrigens auch Atemschutz bei mancher Tierart, weil sich beispielsweise der Fuchsbandwurm über die Luft überträgt. Deshalb muss man ja auch Füchse, bevor man den Atemschutz abnimmt, einmal unter Wasser ziehen. Weil dann die Eier festkleben.

Du jagst nicht nur, du erzählst auch viel darüber und bist auf Social Media sehr aktiv. Warum?

Claudia Breit: Damit ich Geld verdiene (lacht). Tatsächlich ist das mein Haupt-Kanal, um Marketing für mich selbst zu machen. Aber natürlich spielt auch der Aufklärungsaspekt eine Rolle. Jagd ist ein sehr kontroverses Thema und ich finde es extrem wichtig, das von der anderen Seite aufzurollen und die Hintergründe zu erklären. Ich beleuchte auch die Psychologie dahinter: Dass Jäger eben nicht kaltblütige Mörder sind und nur Spaß am Töten haben, sondern echte Menschen mit echten Gefühlen.

Diese Kontroversität, wie macht sich die bemerkbar?

Claudia Breit: Wenn ich mit meinen Themen mal größere Reichweiten erziele, dann kommt regelmäßig Gegenwind. Es gibt immer radikale Tierschützer und radikale Veganer, die dagegen sind. Tatsächlich spüre ich auch aus der Jagdbubble Gegenwind: Die Jagd ist immer noch ein sehr altes, männerdominiertes Metier und da passt es nicht jedem, wenn ich auf Social Media auch mal den Finger in die Wunde lege. Aber die Jagd verändert sich und wird definitiv jünger und auch weiblicher und generell auch offener. Dazu trägt eben gute Aufklärungsarbeit in den sozialen Medien auch bei.

Welche Wunde?

Claudia Breit: Ich sage zum Beispiel, dass es nicht in Ordnung ist, als Jäger davon auszugehen, danebenzuschießen. Mein Ansatz ist: Jeder Schuss muss sitzen. Natürlich kann ich in der Natur nicht alles kontrollieren, aber ich selbst muss mich komplett kontrollieren und muss alles dafür tun, dass der Schuss sitzt. Und das tut manchen weh, das zu hören, gerade wenn sie anders jagen.

Wie viele Männer kommen denn in etwa zu deinen Kursen?

Claudia Breit: Es ist tatsächlich ausgeglichen, ich schätze Fifty fifty. Natürlich ist das aber eine Verzerrung, weil wir viel weniger Frauen in der Jagd haben.

Woran liegt das?

Claudia Breit: Ich denke, das ist vor allem historisch begründet. Frauen hatten früher gar nicht das Recht zu jagen, generell war Jagen gesellschaftlich immer ein männliches Thema. Man muss aber sagen, dass die Frauen im Kommen sind und viele jetzt den Jagdschein machen.

Was lernt man über sich selbst, wenn man viel Zeit alleine auf einem Hochsitz verbringt?

Claudia Breit: Man lernt viel über sich selbst. Und man lernt vor allem erst einmal, mit sich allein zu sein. Das können heutzutage nur wenige. Auch Achtsamkeit – also sich wirklich zu sagen, ich höre den Vögeln beim Zwitschern zu. Teilweise harren wir Jäger ja stundenlang auf dem Hochsitz aus und bewegen uns nicht. Gerade nachts kann man auch nicht mal schnell aufs Handy schauen – da lernt man dann auch zu entspannen. Das wiederum kann auch schnell in Anspannung umschlagen. Wenn man sich also wirklich darauf einlässt, hat es sehr viele positive Auswirkungen.

@hunting.tales

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