Die Baubranche steht aktuell vor einigen Hürden: Ressourcenknappheit führt zu langen Wartelisten und extremen Kostenanstiegen. Kein Wunder also, dass auch im Bauwesen immer mehr Fokus auf Möglichkeiten zum Schonen von Ressourcen und Energie sowie langlebige, nachhaltige Lösungen gelegt wird. Wir liefern Ihnen eine übersichtliche Zusammenfassung zum Thema nachhaltiges Bauen.   

Nachhaltiges Bauen: Definition

Ökologie ist in aller Munde. Doch was ist nachhaltiges Bauen? Hier geht es vor allem um das Bewusstsein, dass Ressourcen endlich sind, weshalb wir so achtsam wie möglich mit ihnen umgehen müssen. Das Ziel beim „alternativen“ Bauen ist somit ein minimaler Energie- und Ressourcenverbrauch, gekoppelt mit dem Bedürfnis, die Umwelt aktiv zu unterstützen.  

Drei-Säulen-Modell und Nachhaltigkeit im Bauwesen 

Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, werden Faktoren häufig anhand des Drei-Säulen-Modells der nachhaltigen Entwicklung beurteilt. Das Modell besagt, dass eine erfolgreiche nachhaltige Entwicklung nur umgesetzt werden kann, wenn umweltbezogene (Ökologie), wirtschaftliche (Ökonomie) und soziale Aspekte (Soziales) gleichzeitig und gleichberechtigt miteinbezogen werden. Dabei hängen die drei Faktoren immer voneinander ab.  

Holzfigur, dessen Dach auf drei Pfeilern ruht: Ökonomie, Ökologie, Soziales

Dieses Prinzip kann auch angewendet werden, um die Nachhaltigkeit im Bauwesen, beziehungsweise beim Bau einer spezifischen Immobilie zu bewerten. Das Gebäude soll die Nachhaltigkeitsfaktoren während seines gesamten Lebenszyklus so gut wie möglich abdecken. Zum Lebenszyklus eines Bauwerks gehört nicht nur seine tatsächliche Nutzungsdauer, zum Beispiel als Wohnhaus oder Bürogebäude. Auch bereits der Bau und schließlich der Rückbau, wenn es nicht mehr genutzt werden kann und abgerissen werden muss, gehören dazu.   

Nachhaltiges Bauen und Wohnen 

Das Bauen von nachhaltigen Gebäuden beginnt nicht erst, wenn der Grundstein gelegt wird. Bereits bei der Planung des Baus gilt es, sorgfältig zu kalkulieren, welche umweltschonenden Maßnahmen beim Bauen verwendet werden, welche Baumaterialien zum Einsatz kommen und welche Technologien installiert werden, damit bei der Nutzung des Gebäudes so ressourcenschonend wie möglich agiert werden kann.  

Erst nach der Planung geht es an den tatsächlichen Bau, wo weitere Faktoren berücksichtigt werden müssen, um Nachhaltigkeit zu garantieren.  

Planung: Checkliste für nachhaltiges Bauen

Bei der Planung eines nachhaltigen Hauses gibt es eine große Anzahl unterschiedlicher Punkte, die unbedingt beachtet werden sollten. Eine gute initiative Konzeption ist dringend notwendig, um ein Budget zu berechnen und auf Dauer Kosten zu sparen.  

Checkliste für Nachhaltigkeit in der Architektur: 

#1 Art des Gebäudes 

  • Planung eines möglichst einfachen und kompakten Baukörpers 
  • klimagerechte Form und Größe für das Gebäude finden 
  • Ausrichtung zur Sonne, um Tageslicht und Sonnenwärme optimal zu nutzen 
  • möglichst barrierefrei und nutzungsneutral bauen 
  • geschlossene Wärmedämmhüllen und minimierte Wärmebrücken für verringerten Wärmeverlust und geringen Energieverbrauch

#2 Baumaterialien und Bauart 

  • Fokus auf gute Dämmung (und Schalldämmung) 
  • hochwertige Fenster luftdicht und optimal platziert verbauen 
  • Fenster mit Sonnenschutz: schützen vor Überhitzung, keine Klimaanlage notwendig 
  • hochwertige, langlebige Materialien, Bauprodukte und Konstruktionsarten verwenden 
  • nachhaltige, schadstoffarme und recyclebare Baustoffe mit guter Ökobilanz nutzen 

#3 Nachhaltige Konstruktion / Bauweise 

  • Installationen gut zugänglich verbauen 
  • auf einfache Tragkonstruktionen setzen 

#4 Ausstattung im Gebäude 

  • smarte Technikausstattung, z. B. für Steuerung und Messung von Lüftung, Beleuchtung, Heizung etc. 
  • Energie-Selbstversorgung durch Photovoltaik- und Solaranlagen 
  • nachhaltige Heizanlagen (Wärmepumpe, Holzpellets-Heizung) 
  • Wasserspartechnologien einsetzen 
  • barrierefreie, zeitlose Sanitärausstattung 
  • wenn möglich: begrünte Gebäude 

Umsetzung von grünem Bauen

Nachhaltigkeit in der Architektur-Planung reicht nicht aus: Auch beim Bauen selbst können Maßnahmen ergriffen werden, die für mehr Nachhaltigkeit in der Baubranche sorgen.  

Beachten Sie folgende Punkte für eine nachhaltige Baustelle 

  • möglichst mit einem nachhaltigen Bauunternehmen zusammenarbeiten 
  • für reibungslose Bauabläufe sorgen, um Arbeitsaufwände so gering wie möglich zu halten 
  • Baustoffe regional kaufen, um lange Transportwege und die damit verbundenen hohen Kosten und CO2-Emissionen zu vermeiden 
  • Energie beim Bauen so effizient wie möglich nutzen und CO2-Ausstoß minimieren (Maschinen bei Nichtverwendung ausschalten etc.) 
  • Ressourcen wiederverwenden 
  • in hochwertiges, langlebiges Werkzeug investieren 
  • Gefährdung von Baubeteiligten minimieren, unter anderem durch die Bereitstellung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) wie Schutzhelme, Schutzbrillen, Gehörschutz aus der Construction-Reihe von uvex. 
Bauarbeiter mit uvex Schutzhelmen, Schutzbrillen, Schutzhandschuhen und Warnwesten auf einer Baustelle

Nachhaltigkeit von Baustoffen 

Die Nachhaltigkeit eines Gebäudes spiegelt sich unvermeidlich in den Materialien wider, die bei einem Bau eingesetzt wurden. Deshalb ist es von großer Bedeutung, nachhaltiges Material zu verwenden, das für einen langen Nutzungszeitraum des Gebäudes sorgt und danach problemlos entsorgt oder wiederverwendet werden kann.  

Natürliche Baustoffe

Es gibt viele neue und innovative Baustoffe. Beim umweltfreundlichen Bauen lohnt es sich jedoch auf wohlbekannte, natürliche Materialien zurückzugreifen. Diese werden von der Menschheit schon seit Jahrtausenden für die Errichtung von Gebäuden genutzt. Viele dieser Stoffe sind außerordentlich langlebig – denken Sie an Bauwerke wie die über viertausend Jahre alten ägyptischen Pyramiden oder archäologische Fundstätten aus der Römerzeit. 

Naturstein

Bei Naturstein handelt es sich, im Gegensatz zu Ton oder Ziegel, um naturbelassenes Gestein. Es wird mit einem relativ geringen Energieaufwand in Steinbrüchen gewonnen. Naturstein kann sowohl zum Bau von Außenfassaden als auch im Hausinneren verbaut werden. Beliebte Steinarten sind Granit, Kalkstein, Schiefer, Sandstein und Marmor.  

Ton, Lehm und Ziegel

Im Bauwesen können Ton und Lehm eine Vielzahl an Aufgaben erfüllen, zum Beispiel als Spachtelmaterial oder Putz. Am weitesten verbreitet sind Ton und Lehm jedoch als Ziegelsteine: Hierfür wird der Grundstoff in Formen gegeben, gepresst und anschließend gebrannt, bis ein fester Stein in genormter Größe entsteht.  

Holz, Kork, Reet

Holz und Kork können als optisch ansprechende, nachwachsende und robuste Rohstoffe für den Fassadenbau eingesetzt werden. Reet (Rohr) wächst an den Ufern von Seen und Flüssen sowie im sumpfigen Feuchtgebieten. Im getrockneten Zustand wird Reet vor allem zum Dachdecken genutzt.   

Nachhaltiger Beton

Auch Beton ist ein Naturprodukt, er wird aus den Rohstoffen Zement, also Kalkstein und Ton, sowie Sand oder Kies und Wasser hergestellt. Er kann in unterschiedliche Formen gegossen werden und ist daher sehr flexibel einsetzbar. Jedoch handelt es sich bei den Bestandteilen von Beton um endliche Ressourcen. Beim Abbau dieser Rohstoffe sowie bei der anschließenden Herstellung von Beton entsteht einerseits viel Kohlenstoffdioxid, andererseits wird dafür eine große Menge an Energie benötigt. Um diese Probleme zu umgehen, kann Beton recycelt werden. Das wiederverwertete Material wird in Deutschland vor allem im Straßenbau eingesetzt.  

Ökologisches Dämmmaterial 

Eine gute Dämmung ist ein absolutes Muss für ein ökologisches Haus und nachhaltiges Bauen, denn sie schließt Wärme im Gebäude ein. Im Gegensatz dazu sammelt sich an ungedämmten, kalten Wänden Feuchtigkeit, was zu Feuchteschäden und Schimmelbefall führt.  

Beim Bauen werden in der Regel günstige Dämmmittel auf Erdölbasis verwendet. Jedoch gibt es eine Vielzahl an nachhaltigen und nachwachsenden Alternativen.  

Nachhaltiges Bauen – Beispiele für ökologisches Dämmstoffe 

  • Glaswolle 
  • Steinwolle 
  • Holzfaser, Holzwolle 
  • Kork 
  • Hanf und Jute 
  • Stroh und Gras 
  • Zellulose 
  • Kies 

Qualitätssiegel für nachhaltige Gebäude

Wurde beim Bau eines neuen Gebäudes, beziehungsweise bei der Sanierung eines bestehenden Gebäudes auf Nachhaltigkeit geachtet, kann dies durch unterschiedliche Zertifizierungen offiziell gemacht und nachgewiesen werden. Zu den bedeutendsten Auszeichnungen gehören das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) des deutschen Bund sowie die DGNB-Zertifizierungen in Platin, Gold, Silber und Bronze der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e. V.). 

Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen: Fazit

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und wird zukünftig auch weiterhin Relevanz im Alltag aller Menschen erhalten. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch im Bauwesen wider, wo Nachhaltigkeit lange zu kurz kam. Heute werden neue, innovative Technologien und altbewährte Vorgehensweisen und Baustoffe kombiniert, um die Branche in die Zukunft zu führen.  

Auch bei uvex sind wir uns der enormen Bedeutung von Nachhaltigkeit bewusst. Deshalb haben wir unsere Unternehmens-Mission protecting people um den Zusatzpunkt #protectingplanet erweitert. Dieses Nachhaltigkeitslabel steht hinter allen Marken der uvex group. In unseren Augen gehört zum Arbeitsschutz neben dem direkten Schutz vor Verletzungen durch PSA auch der Erhalt unserer Natur und Umwelt.  Deshalb hat uvex es sich zur Aufgabe gemacht, Ihnen Produkte zur Verfügung zu stellen, die unser Streben nach ökologischem und sozialem Wirtschaften widerspiegeln. Nachhaltiges Bauen kann gemeistert werden – zum Vorteil von Menschen und Umwelt. 

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