Wenn die Temperaturen die 30-Grad-Marke erreichen, mag bei Urlaubern Freude aufkommen, für Arbeiter:innen im Freien jedoch können die hohen Temperaturen richtig gefährlich werden. Wir klären in diesem Blogbeitrag Ihre Rechte als Arbeiter:in bei Arbeiten in der Sonne, welche Gefahren diese birgt und wie Sie sich davor optimal schützen.

Arbeiten im Freien – Gefahren im Sommer

Arbeiten im Freien sind zu jeder Jahreszeit hart und herausfordernd für den Körper. Ob auf der Autobahn, auf Baustellen oder auf dem Feld – Maurer:innen, Straßenarbeiter:innen und Landwirte bzw. Landwirtinnen sind zu jeder Zeit der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Und das über den gesamten Arbeitstag hinweg. Denn Arbeitsbereiche im Freien bieten meist keinen Schutz vor der Sonne.

Je nach Hauttyp reagiert der Körper unterschiedlich auf direkte Sonne. Doch auch wenn Sie das Gefühl von Sonne auf der Haut genießen und Sie nichts so leicht ins Schwitzen bringt, stellt die Sonne auch für Sie eine Gefahr dar. Besonders wenn die Gefahren der UV-Strahlung und der enormen Hitze unterschätzt werden, kann es schwerwiegende Folgen haben. Denn wenn zu hohe Temperaturen auf unseren Körper für längere Zeit einwirken, kann es zum Sonnenstich, zur Hitzeerschöpfung, zum Hitzeschlag oder gar Hitzetod führen.

Strahlende Sonne vor einem blauen Himmel

Das beste Beispiel für einen Hitzeschlag ist das geparkte Auto im Sommer. Egal ob bei leicht geöffnetem oder komplett geschlossenem Fenster – bereits nach nur 30 Minuten steigt die Temperatur im Wagen auf 46 °C und nach 60 Minuten auf lebensgefährliche 56 °C. Übersteigen die Außentemperaturen die 30 °C, wirkt sich das auch auf die Temperaturen im Innenraum des Fahrzeugs aus, wodurch im Auto bis zu 60 °C herrschen können. Bei solch starker Hitze, erhitzt sich auch der Körper und verliert durchs Schwitzen in nur kurzer Zeit sehr viel Körperflüssigkeit, das zu Hitzekrämpfen führt. Das gleiche passiert, wenn Sie sich bei Ihren Arbeiten im Freien zu stark belasten. Die enorme Anstrengung kann ebenfalls Ihren Körper austrocknen und im schlimmsten Fall zum Tode führen. Dies geschieht, wenn Ihr Körper Hitzeschäden davonträgt, die nicht behandelt werden. Jedoch spielt hierbei auch die Luftfeuchtigkeit eine tragende Rolle – je höher diese ist, desto schlimmer wirkt sich die Hitze auf die Körpertemperatur aus. Die Hitze muss sich nicht unbedingt nur auf die eigene Temperatur auswirken, sondern kann zudem Auswirkung auf Ihre Konzentration haben. Steigen Ihnen die hohen Temperaturen so zu Kopf, dass Sie gar nicht mehr klar denken können und Ihre Gedanken sich nur um kühles Nass drehen, verlieren Sie Ihre Arbeit aus den Augen. Besonders auf Baustellen und im Straßenbau während der Bedienung großer Maschinen kann dies lebensgefährlich werden.

Neben der Hitze stellt auch die UV-Strahlung der Sonne eine große Gefahr bei Arbeiten im Freien dar. Arbeiten Sie täglich über mehrere Stunden in der Sonne, wird auch der Sonnenbrand von Tag zu Tag stärker. Dies wirkt sich auf die Gesundheit Ihrer Haut aus und kann Hautkrebs zur Folge haben. Zudem kann die UV-Strahlung die Wirkung von Arzneien wie Antibiotika, Blutdruck- und Herzmedikamente beeinflussen.

Eine meist vergessene Gefahr neben der UV-Strahlung ist die Konzentration der Ozonbelastung. Diese wirkt sich auf die körperliche Ausdauer und die Leistungsfähigkeit aus. Ist die Ozonbelastung hoch konzentriert, kann es zu Atemnot kommen. Ebenso können Sie Bindehautentzündungen davontragen. Außerdem reizt Ozon die Augen, wodurch es zu Augenbrennen und Kopfschmerzen kommen kann.

Schwitzender Bauarbeiter im Sommer auf der Baustelle

Bemerken Sie bei sich oder einer Ihrer Mitarbeiter:innen Symptome, die auf einen Sonnenstich, Hitzeerschöpfung oder Hitzeschlag hindeuten, müssen Sie sofort handeln.

Mögliche Symptome eines Sonnenstichs können sein:

  • Hochroter, heißer Kopf
  • Kühle Haut am restlichen Körper
  • Steifer Nacken
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Trübung des Bewusstseins

Beobachten Sie diese Symptome, muss die Arbeit sofort unterbrochen und der/die Arbeiter:in an einen kühlen, schattigen Platz gebracht werden. Bei Schwindel hinlegen und den Kopf erhöht lagern. Wenn der/die Betroffene bei Bewusstsein ist, Trinken zuführen. Den Kopf und Nacken mit nassen Tüchern kühlen, um die Körpertemperatur zu senken.

Hitzeerschöpfung macht sich durch folgende Anzeichen bemerkbar:

  • Starkes, kaltes Schwitzen und gleichzeitiges Frösteln
  • Blasse Haut
  • Schneller oder schwacher Puls
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Muskelkrämpfe

Die Erste Hilfe bei Hitzeerschöpfung ist ebenfalls den/die Mitarbeiter:in in den Schatten zu bringen und bestenfalls hinzulegen, falls Schwindel auftritt. Bei Bewusstseinsklarheit salzhaltige Flüssigkeit in kleinen Schlucken zuführen.

Bei einem Hitzeschlag muss sofort der Notarzt 112 gerufen werden.  Zu erkennen ist dieser bei folgenden Anzeichen:

  • Kein Schwitzen
  • Trockene, gerötete, heiße Haut
  • Körpertemperatur > 39,5 °C
  • Stechender Kopfschmerz
  • Schneller, starker Puls
  • Schwindel
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Verwirrtheit
  • Benommenheit
  • Bewusstlosigkeit

Bis der Notarzt eintrifft, den/die Mitarbeiter:in an einen kühlen und schattigen Ort bringen, schwere Kleidung ausziehen und Flüssigkeit zuführen. Zudem den gesamten Körper kühl abduschen oder Kühlumschläge anlegen. Sollte die betroffene Person bewusstlos sein, bringen Sie sie in eine stabile Seitenlage, prüfen Sie den Atem und führen Sie, wenn nötig Wiederbelebungsmaßnahmen durch.

Arbeiten im Freien: Arbeitsschutz & Recht

Um zu vermeiden, dass Arbeiter:innen Schaden aufgrund von Hitze oder Sonneneinstrahlung davontragen, sollten die Arbeitgeber:innen auf den Schutz ihrer Mitarbeiter:innen achten und Vorsorgemaßnahmen sowie Schutzmaßnahmen treffen.

Für Arbeiter:innen im Büro ist im Arbeitsrecht geregelt, dass ab einer Raumtemperatur von mehr als 35 °C, hitzefrei gewährt werden darf. Allerdings bedarf es besondere Umstände, dass die Mitarbeiter:innen tatsächlich die Arbeit niederlegen dürfen – so muss der Arbeitgeber zuerst für kühle Getränke, Ventilatoren und kühlere Alternativräume sorgen. Stehen keine kühleren Räume zur Verfügung und werden auch keine anderen Maßnahmen getroffen, um die Gesundheit der Angestellten zu gewährleisten, muss den Mitarbeitern hitzefrei im Büro gegeben werden. Doch wie verhält es sich mit hitzefrei auf dem Bau? Die Bauarbeiter:innen befinden sich schließlich an der frischen Luft. Aber wie bereits oben erwähnt, stellen UV- und Ozonstrahlung eine große Gefahr dar. Bevor es jedoch zu hitzefrei kommt, muss der Bauherr eine Gefährdungsbeurteilung durchführen und dementsprechend Maßnahmen treffen. Seit 1998 sind diese in der Baustellenverordnung  (BaustellV) definiert.

Arbeit auf der Baustelle im Sommer bei hohen Temperaturen

Bei Temperaturen über 30 °C sollten körperliche Tätigkeiten im Freien zwischen 10 und 15 Uhr vermieden werden, da in dieser Zeit die Sonne ihren Höchstpunkt erreicht und somit die stärkste Hitze und höchste UV-Strahlung abgibt. Daher wäre empfehlenswert, die Arbeitszeiten in die Morgen- und Abendstunden zu verlegen. In diesem Fall würden die Bauarbeiter:innen hitzefrei für einige Stunden bekommen. Aber auch dann ist es ratsam, die Arbeiten im Schatten zu verrichten, wenn diese Möglichkeit besteht. Um sich vor der Sonne zu schützen, sollte darauf geachtet werden, dass sich jede:r Mitarbeiter:in unbedeckte Hautstellen mit einem UV-Schutzmittel eincremt. Die Creme sollte wasserfest sein, da sonst durch das Schwitzen das UV-Schutzmittel abgespült wird und einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 haben. Da die UV-Filter der Creme nach ca. 2 Stunden abschwächen, sollten Sie regelmäßig nachcremen, damit ein durchgängiger UV-Schutz besteht.

Neben äußerlichem Schutz, spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. So sollten Sie ausschließlich leichte Mahlzeiten zu sich nehmen. Denn der Körper muss bereits genug leisten, um der Hitze standzuhalten – daher ist es vorteilhaft, leicht bekömmliches Essen bei hohen Temperaturen zu sich zu nehmen, sodass der Körper nicht zusätzlich schwere Verdauungsarbeit leisten muss und damit den Körper unnötig schwächt. Trinken ist das „A und O“ im Sommer – besonders bei Arbeiten in der Sonne. Daher sollten Sie regelmäßig kurze Trinkpausen einlegen – bestenfalls im Schatten. Und das vorzugsweise, bevor Sie Durst bekommen – denn dann fehlt Ihrem Körper bereits zu viel Wasser, was sich schnell auf Ihre Gesundheit auswirkt. Trinken Sie zu wenig und zu selten, treten meist Kopfschmerzen auf, im späteren Verlauf kollabiert der Kreislauf und im schlimmsten Fall kann es zu Nierenfunktionsstörungen kommen. Bei Hitze und schwerer körperlichen Arbeit sollten Sie täglich 3 – 4 Liter trinken. Die Getränkewahl spielt dabei ebenfalls eine Rolle, denn nur geeignete Getränke in ausreichender Menge geben Ihrem Körper die notwendige Energie und schützen Sie vor Dehydration. Achten Sie daher darauf, dass Ihr Getränk auf jeden Fall

  • alkoholfrei,
  • ungesüßt und
  • kohlensäurearm

ist. Außerdem sollte es nicht zu viel Koffein enthalten und nur leicht gekühlt sein. Am besten sind Wasser, Fruchtsaftschorlen und Früchtetee für anstrengende Arbeiten in der Sonne geeignet.

Bauarbeiter in Sommer in uvex Schutzkleidung für angenehmes Arbeitsklima bei hohen Temperaturen

Helfen jedoch auch die obigen Maßnahmen nicht und die Hitze wird zu gesundheitsschädlich für die Mitarbeiter:innen, muss der/die Arbeitgeber:in hitzefrei geben. Dies sollte bereits bei der Projektplanung berücksichtig werden, indem längere Pausen durch unzumutbare Witterungsverhältnisse eingeplant werden.

Atmungsaktive Kleidung und UV-Schutz Arbeitskleidung

Die optimale Kleiderwahl ist für Arbeiten in der Sonne eine notwendige Schutzmaßnahme – sie soll sowohl für den Schutz vor UV-Strahlung sorgen als auch die Träger:innen vor Hitze schützen und dieser entgegenwirken. Dabei sollte auf atmungsaktive Kleidung zurückgegriffen werden, die bestenfalls hell ist und nicht einengt. Die uvex suXXeed construction Kollektion besticht durch ihren zertifizierten UV Schutz und die Kollektion 26 sitzt extrem bequem und locker. Daher eignen sie sich perfekt für die heißen Sommertage auf dem Bau.

Sind die Füße zu heiß und schwitzen, wirkt sich das auf den gesamten Körper negativ aus. Daher ist das Tragen atmungsaktiver Arbeitsschuhe besonders wichtig. uvex hat eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, überschüssige Wärme und Feuchtigkeit von den Füßen abzuleiten und verdunsten zu lassen: Die uvex climazone-Technologie. So herrscht auch bei starker Hitze eine angenehme Temperatur in Ihren Sicherheitsschuhen. Abhilfe schaffen auch atmungsaktive Einlegesohlen. Alle uvex Klimakomfortfußbetten bestehen aus hochatmungsaktiven und feuchtigkeitsabsorbierenden Materialien und unterstützen gleichzeitig den Bewegungsablauf mithilfe von Dämpfungszonen. Entdecken Sie jetzt atmungsaktive Schuhe für den Alltag, das Business-Meeting und die Baustelle.

Arbeiter auf dem Bau mit Schutzkleidung aus der uvex suXXeed construction Kollektion

Bei der Schutzkleidung für Arbeiter:innen im Freien darf eine Schutzbrille keinesfalls fehlen. Wie bereits beschrieben, schaden UV-Strahlung und Ozonbestrahlung den Augen. Der Graue Star vieler Betroffenen ist oftmals auf zu lange Sonneneinstrahlung bei der Arbeit zurückzuführen. Denn zu hohe UV-Strahlung führt zur beschleunigten Eintrübung der Linse. Die Schutzbrille sollte daher höchstmöglichen UV-Schutz bieten und beschlagfrei sein, sodass die Gläser auch bei körperlicher Belastung nicht die Sicht beeinträchtigen. Schutzbrillengläser nach EN 170 erfüllen die Leistungsanforderungen zum Schutz vor ultravioletter Strahlung – ebenso wie Schutzbrillen nach EN 172, denn diese gilt für Sonnenschutzfilter für den betrieblichen Gebrauch, also für getönte Brillen. Die uvex Schutzbrillen mit Polycarbonat-Scheiben bieten einen UV 400-Schutz und erfüllen damit höchste Schutzkriterien.

Schwitzende und geschwollene Hände können lebensgefährlich beim Bedienen schwerer Maschinen sein. Daher ist es auch bei der Wahl Ihrer Schutzhandschuhe wichtig, auf die Eignung für den Sommer zu achten. Unsere Hände besitzen mit 375 Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter in den Handinnenflächen und Fingerinnenseiten sowie 200 weiteren am Handrücken die meisten Drüsen am ganzen Körper. Im Sommer sind die Schweißdrüsen an den Händen besonders aktiv – ebenso wirken die meisten Schutzhandschuhe wie ein Treibhaus. Ein Schutzhandschuh mit angenehmen Handklima und atmungsaktivem Material bieten die notwendige Griffigkeit, um eine hohe Produktqualität und Trägerakzeptanz zu gewährleisten. Daher ist es ratsam, Schutzhandschuh mit Naturfasern und, soweit möglich, einem atmungsaktiven Beschichtungsmateral zu nutzen. Die innovative uvex climazone Beschichtungstechnologie sorgt für Atmungsaktivität und dank der hohen Feuchtigkeitsspeicherung des Materials bleiben die Hände trocken und geschützt.

Arbeiten auch Sie im Freien und sind im Sommer täglich UV-Strahlung und Hitze ausgesetzt? Teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen auf der Baustelle mit uns. Sind Sie in der Landwirtschaft tätig? Dann ist auch unser Blogbeitrag zum Thema „Schutzkleidung Garten und Landschaftsbau – PSA im Frühling“ interessant für Sie. Weitere Informationen über die Gefahren von UV-Strahlung für das Auge können Sie in unserem Beitrag „Sonnige Aussichten – aber nicht ohne UV-Schutz!“ nachlesen. Bei weiteren Fragen zu atmungsaktiver Kleidung für Ihre Arbeiten in der Sonne kontaktieren Sie uns gerne.

 

Quellen:
https://www.bgbau.de/fileadmin/Medien-Objekte/Medien/Betriebsanweisungen/06_BA_Arbeiten_im_Freien_20190325_NE_2.pdf
https://utopia.de/ratgeber/sommer-rezepte-leichte-gerichte-die-sich-bei-hitze-eignen/
https://www.forum-ernaehrung.at/artikel/detail/news/detail/News/richtig-trinken-im-sommer/
https://www.arbeitsrechte.de/hitzefrei-auf-dem-bau/

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 2

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?